Neues Musikvideo von steirischem Trio verherrlicht „Eskalation“ und wird auf Facebook gesperrt
„1…2…3… das ist ein Fall für die Hüttenpolizei“ – oder doch eher für die Sittenpolizei in den sozialen Netzwerken?
„Hüttenpolizei“ heißt die neue Apres-Ski Nummer von „Sunnseitn“, welche am 6.1.2023 erschienen ist. Eine waschechte Gute-Laune-Partynummer für die Skihütten des Landes hätte es werden sollen – natürlich mit dazugehörigem Musikvideo.
Nach zwei Jahren Stillstand ist Apres-Ski endlich wieder möglich. Kein Wunder also, dass die Sehnsucht nach Hüttengaudi in den heimischen Alpenregionen riesig ist. So ist auch die Nachfrage nach neuen Apres-Ski Hits ungebrochen. Das steirische Trio „Sunnseitn“ wollte die große Nachfrage ebenso wie viele andere Künstler aus der Schlager- & Partyszene bedienen und hat sich gemeinsam mit Erfolgsproduzent Lukas Lach (unter anderem Produzent von Melissa Naschenwengs Hit „I steh auf Bergbauernbuam“) drangemacht ein richtiges „Apres-Ski-Brett“ zu produzieren. Das Ergebnis „Hüttenpolizei“ kann sich mit der einladenden Hook und dem eingängigen Refrain durchaus sehen lassen. Ein Musikvideo, welches den Song auf passende Weise verbildlichen sollte, durfte nicht fehlen und wurde prompt auf der Schladminger Schafalm mit vielen feiernden Statisten gedreht – gute Laune, ausgelassen Feiern, Alkohol und heiße Mädels – so der recht simple Plan der drei Steirer für ihr Musikvideo.
Dass ihnen aber nur einen Tag nach Veröffentlichung Facebook mit seinen strengen Bestimmungen in Hinsicht auf Jugendschutz einen Strich durch die Rechnung macht, damit haben sie nicht gerechnet.
„Facebook hat unser Musikvideo nach nur einem Tag gesperrt, weil wir Mädels in Polizeikostüme, wie man sie auch vom Fasching kennt, gesteckt haben und wir ihnen Spielzeugpistolen in die Hand gedrückt hatten. Die Rückmeldung von Facebook konnten wir dann gar nicht glauben – die Sperre gab es wegen Waffen- und Alkoholverherrlichung, und weil man die Polizeigewalt in den USA nicht auf die leichte Schulter nehmen wolle und auch nicht weiter antreiben möchte. In dem Song geht es um gute Laune und Party in einer Skihütte und genau das wollten wir auf überspitzte Art und Weise auch im Video so zeigen. Dass wir hier einen Nerv betreffend der Polizeigewalt in den USA oder Ähnliches treffen, damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet“, so Uwe Huber, der Kopf des Trios, welches den Großteil seiner Auftritte im Winter auf Skihütten im ganzen Land absolviert.
Seit dem Ballermann Hit „Layla“, gegen den sogar ein Spielverbot mancher Orts bewirkt wurde, ist das Eis auf diesem Gebiet generell sehr dünn, wie man auch aus anderen Ecken der Branche hören kann. Aber in „Hüttenpolizei“ kommt kein Sexismus in jeglicher Art vor, sondern lediglich das Video ist – zumindest für die Sittenpolizei von Facebook und Co – nicht tragbar.
Ob das Video auf der Plattform YouTube verbleiben darf, wird noch überprüft.
„Ich frag mich da schon wie dann die ganzen Musikvideos aus dem Deutsch-Rap in den sozialen Medien bestehen können, denn hier sind sowohl Texte, als auch die dazugehörigen Musikvideos, nicht nur voll von waschechtem Sexismus, sondern auch voll von Alkohol, Drogen und Gewalt“, so Dominik Bada, der Sänger der „Sunnseitn“.
Wer sich jetzt fragt, ob die Sperre auf Facebook berechtigt ist, kann sich gerne selber ein Bild davon machen – NOCH ist das Video auf YouTube zu sehen!