Chris de Burgh zelebriert fünf Jahrzehnte im Rampenlicht: Für sein Jubiläumsalbum „50“ hat der irische Hit-Songwriter von jedem seiner Studioalben je ein persönliches Highlight ausgewählt – und obendrein drei brandneue Songs aufgenommen
Im Jahr 1974 hat Chris de Burgh mit „Far Beyond These Castle Walls“ sein erstes Album veröffentlicht – und damit den Grundstein für eine Karriere gelegt, die inzwischen fünf Jahrzehnte umspannt und nach etlichen Hits, über 330 Kompositionen und gut zehn Mal so vielen Live-Shows (!) zuletzt sogar in sein erstes großes Musical-Projekt („Robin Hood“) münden sollte. Der irische Songwriter zelebriert diesen Meilenstein mit dem neuen Album „50“, das neben persönlichen Lieblingstiteln aus 50 Jahren auch drei brandneue Kompositionen vereint. Vorbestellungen des Longplayers, der am 04. Oktober auch physisch erscheint (2CD + 3LP), sind ab dem 16. August möglich.
Chris de Burgh liebt das Leben, er liebt es, Geschichten zu erzählen, sie in Songs zu verpacken und im Studio immer neue Stile und Sounds zu kombinieren: Angekündigt von der aktuellen Single „It’s Never Too Late“, hat de Burgh fürs Jubiläumsalbum jeweils einen Song von jedem seiner Alben ausgewählt – ein ungewöhnlicher und sehr persönlicher Ansatz, der viel mehr über seinen künstlerischen Werdegang und seine Entwicklung als Geschichtenerzähler und Allround-Musiker sagt. Abgerundet mit drei brandneuen Titeln, die er mit seinem angestammten Producer Chris Porter aufgenommen hat, ist „50“ sehr viel mehr als eine bloße Hit-Zusammenstellung…
„Als die Idee aufkam, ein Album mit Songs von all meinen gut zwei Dutzend Alben zu machen, war ich sofort Feuer und Flamme“, so de Burgh, der sich auch auf der dazugehörigen Solotournee „50LO“ denjenigen Stücken widmen wird, die ihm persönlich am meisten bedeuten – weil „die so unglaublich schwierige Kombination aus Worten und Musik“ ihm da besonders gut gelungen sei. „Ich fand das aufregend, schließlich sind die Alben gewissermaßen meine Tagebücher. Darin findet sich alles, was ich in den letzten 50 Jahren gemacht habe. Dieses Album gab mir die Gelegenheit, im Buch meines Lebens zu schmökern.“
Während auch Welthits wie „The Lady in Red“, „Spanish Train“ („… ich habe sehr viel gelernt aus diesem Song“), „Don’t Pay The Ferryman“ & Co. hier nicht fehlen dürfen, sei die Auswahl der Songs „von ganz unterschiedlichen Kriterien abhängig gewesen: Die Qualität des Texts, ob mir das Schreiben leichtgefallen ist oder nicht, wie die Aufnahme damals lief – und welche Wirkung ein Song auf mich und andere Menschen hatte“, holt er aus und zählt im selben Atemzug ein paar absolute Favoriten auf: Angefangen bei „Satin Green Shutters“ vom 1974er Debüt (das ihm bis heute Gänsehaut bereite, so de Burgh) über „In A Country Churchyard“ (1977) bis hin zu „The Simple Truth“ oder „The Grace Of A Dancer“ von 2006, das zu seinen absoluten Lieblingskompositionen aus dem eigenen Backkatalog zählt. Von seinem jüngsten Abstecher in den Sherwood Forest („The Legend of Robin Hood“) ist das erst 2021 veröffentlichte Stück „Legacy“ auf dem Album vertreten – das de Burgh mit drei brandneuen Kompositionen abrundet.
Die Auftaktsingle „It’s Never Too Late“ ist eine vertonte Ehrenrunde – und zugleich typisch Chris de Burgh: geerdet, poetisch, spielerisch, augenzwinkernd und liebevoll…
Schon mit dem ausgelassenen Singlevorboten „It’s Never Too Late“ tauchte der 75-Jährige absolut verspielt ein ins eigene Leben und in die eigene Diskografie, indem er über ein halbes Dutzend Anspielungen auf zurückliegende (Welt-)Hits ins Spiel brachte und dabei immer wieder betonte, dass es nie zu spät sei, um das zu tun, was man wirklich will. „Will you come with me, will you take my hand//we’ll walk down through the years“, lädt er seine Zuhörerinnen und Zuhörer ein zu diesem extrem schwungvollen und unbeschwerten Trip in die Vergangenheit – und erwähnt noch im selben Atemzug die Burgmauern seiner Jugend und auch die Zweifel der Anfangsjahre. Wenig später spielt er über dem ausgelassenen Arrangement auch schon auf die ersten Hits an, wenn der „Spanish Train“ auch ganz konkret vorbeirauschen darf – und der „Ferryman“ natürlich auch hier auf sein Geld warten muss.
„50 Jahre, das klingt ja schon ganz schön dramatisch, aber mit ‘It’s Never Too Late’ wollte ich den Leuten letztlich einfach sagen: Etwas zu planen und bloß davon zu reden, reicht nicht. Man muss es auch machen. Wenn du einen Traum hast, dann verfolge ihn auch aktiv“, so der 75-Jährige, der noch nie eine Bucket-List hatte und besonders stolz ist auf den stadiongroßen Schlussteil der Single, „bei dem dann wirklich alle mitklatschen oder mitsingen müssen“.
„Über ein paar dieser Anspielungen im Song muss ich jedes Mal schmunzeln“, sagt er weiter und verrät auch die Inspiration für den zweiten neuen Titel „On This Day“: „Ich wollte einen Song machen, der sich wie ein Gospel-Stück anfühlt, ohne dabei jedoch großartig religiös zu sein“, so de Burgh über das Stück, das fast noch inspirierender und zuversichtlicher klingt als die Auftaktsingle. „Es könnte ein geliebter Mensch sein, ein Elternteil, einfach irgendwer, der einem wieder neuen Glauben schenkt. Wir kennen doch alle diesen Moment, in dem einem ein Stein vom Herzen fällt – und man nur denkt: Oh mein Gott, danke!“, bringt er das erhebende Grundgefühl von „On This Day“ auf den Punkt. „Ich muss selbst jedes Mal lächeln, wenn ich diesen Song höre.“
Sein einzigartiges Gespür als Storyteller unterstreicht er mit dem dritten neuen Titel „Be My Valentine“, der wie ein vertontes Märchen anhebt. Es geht um eine junge Frau, die in bescheidenen Verhältnissen lebt, bis eine rätselhafte Einladung zum königlichen Ball auftaucht, was zunächst sogar Tränen nach sich zieht. Schließlich gibt sich der von ihrem Lächeln verzauberte Verehrer doch noch zu erkennen und die beiden gründen zusammen eine Familie. Auch diese Geschichte verpackt de Burgh zu einer echten Hymne – und kein Wunder: Schließlich hatte er schon vor dem Release seines Debütalbums in Restaurants gesungen und bei diesen ersten Gehversuchen vor Publikum gelernt, wie wichtig dieser Storytelling-Aspekt ist, um die Menschen für einen Song zu begeistern…
Geboren in Argentinien, aufgewachsen in Irland, wo er bis heute lebt und arbeitet, zählt Chris de Burgh (*1948) seit Mitte der 1970er zu den wenigen Weltstars, die kontinuierlich ihr Publikum begeistern: Gut 330 umwerfend schöne Songs gehen inzwischen auf sein Konto als Songwriter, über 50 Millionen verkaufte Alben, reichlich Edelmetall und nicht zuletzt absolute Welthits wie „The Lady In Red“. Mit einer Serie von #1-Alben („The Getaway“, „Man On The Line“, „Into The Light“) avancierte de Burgh in den Achtzigern zur unaufgeregten Ikone, durfte hierzulande auch zur Wiedervereinigung auftreten, um seither weiterhin regelmäßig auch in Deutschland die Top-10 aufzumischen: Im letzten Jahrzehnt etwa mit Alben wie „Moonfleet & Other Stories“ (#3, 2010), „The Hands Of Man“ (#8, 2014) und „A Better World“ (#7, 2016). Sein Vorgängeralbum „The Legend of Robin Hood“ landete in Deutschland im Jahr 2022 abermals direkt in den Top-10 (#7), flankiert von Top-Platzierungen auch in UK, Österreich und der Schweiz.
„We have been together now for half a hundred years“, heißt es im Text von „It’s Never Too Late“, und das ist ein Grund zum Feiern: Mit dem Jubiläumsalbum „50“ blickt Chris de Burgh zurück auf ein halbes Jahrhundert – um sich nach der dazugehörigen „50LO“-Tour den nächsten Aufgaben zu widmen: „Ich war schon immer jemand, der nach oben schaut, hinauf zur Spitze des Bergs. Was kommt dort oben wohl als nächstes?“